Wände und Decken streichen
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Früher wurden Wände und Decken vorwiegend mit Leimfarben, seltener mit Kalkfarben gestrichen. Heute verwendet man fast nur noch Dispersionsfarben, die mit der Lammfellrolle aufgetragen werden |
Dispersionsfarbe vom lateinischen dispergere= zerteilen, zerstreuen
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Dispersionsfarben auf Kunstharz- und synthetischer Kautschukbasis sind je nach Qualität wisch-, wasch- bis scheuerbeständig. Als Bindemittel dient Kunststoff in feiner, stabiler und gleichmäßiger Verteilung in Wasser. Nach dem Anstrich verdunstet das Wasser und zurück bleibt ein in sich geschlossener Kunststoff-Film. Demzufolge lässt sich Dispersionsfarbe zwar während der Arbeit mit Wasser verdünnen oder mit einem feuchten Lappen abwischen, aber nach dem Antrocknen nicht mehr mit Wasser lösen. |
Spritzer und Flecken von aufgetrockneter Dispersionsfarbe können nur mit Nitroverdünnung oder Dispersionsentferner beseitigt werden. Dispersionsfarben lassen sich immer wieder überstreichen, sie eignen sich deshalb auch für stark strapazierte Räume, die regelmäßig renoviert werden müssen, beispielsweise für Küchen und Bäder, Flure und Treppenhäuser. |
Untergrund vorbereiten |
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Einen alten Dispersionsanstrich lässt sich ohne weiteres überstreichen, ebenso ein Kalkfarbenanstrich. Alte Leim- und alte wisch-, aber nicht waschfeste Binderfarbe sind dagegen bis zum letzten Rest abzuwaschen, da die Dispersionsfarbe sonst nicht haftet. |
Außerdem sind alle fehlerhaften Wandstellen wie Ritzen, Löcher und brüchiger Putz, mit Füllstoffen zu verspachteln. Ein stark saugender Putz ist mit dafür geeigneten Grundiermittel zu bearbeiten und Fettflecken sind mit entsprechenden Isoliermittel zu präparieren, damit sie später nicht durchschlagen. Erst wenn die Wand makellos glatt und eben ist, lässt sich der Anstrich auftragen. |
Das Arbeiten mit der Lammfellrolle
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Bei richtiger Handhabung hat die Lammfellrolle den unschätzbaren Vorteil, dass sie Spritzer vermeidet. Folgendes ist dabei zu beachten:
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nach dem Eintauchen in die Farbe, die Rolle sorgfältig auf dem Gitter hin- und herbewegen, damit sich die Farbe gleichmäßig verteilt.
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beim Eintauchen nicht zuviel Farbe mit der Rolle aufnehmen
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beim Anlegen und Rollen der Flächen nicht zu schnell vorgehen, sondern stetig arbeiten |
Die Lammfellrolle sorgt für einen schönen Farbauftrag, der leicht aufgerauht und nicht strichglatt, wirkt. |
Die Skizzen zeigen die Technik, wie man beim Farbauftrag vorgehen sollte |
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Zuerst rollt man in einem langen Zug, -mit gleichmäßigem, nicht zu festen Druck-, von unten nach oben |
durch zickzackförmiges Rollen wird die Anstrichfarbe nun verteilt. Es empfiehlt sich jeweils nur eine überschaubare Fläche zu bearbeiten. |
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Zum Schluss wird die Farbe mit langen, gleichmäßigen Rollenzügen von oben nach unten. verteilt, so dass sie überall die Fläche mit einem gleichmäßigen Farbfilm überzieht |
Decken anstreichen
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Am zweckmäßigsten ist es, immer zuerst die Decke zu streichen. Man kann so nachträgliche Spritzer auf der schon fertigen Wand vermeiden. Die Farbe wird zuerst in Richtung des Lichteinfalls aufgetragen, dann durch Querrollen verteilt und schließlich noch einmal in Lichteinfallsrichtung abgezogen. |
Am besten nimmt man sich jedesmal nur eine Fläche in der Größe von etwa einem halben Quadratmeter vor. Es arbeitet sich so leichter und auch sicherer, weil man sich nicht so stark verrenken muss. Ausserdem wird auf diese Weise die Farben nicht zu stark ausgewalzt. |
Wenn man die Kanten mit dem Pinsel vorstreicht, streicht man natürlich nicht nur die Ränder der Decke, sondern auch gleich die Ränder der Wandflächen vor. |
Im allgemeinen deckt Dispersionsfarbe so gut, dass man mit einem Anstrich auskommt. Sollten jedoch zwei Anstriche notwendig sein, so wird die Dispersion für den Voranstrich etwas verdünnt aufgetragen |
Dispersionsfarben eignen sich auch für Anstriche der Aussenfassade, auf Asbestzementplatten oder Betonböden. Für alle diese Zwecke gibt es Spezialdispersionsfarben |
Wandanstriche
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Dispersion auf rohem Putz
Dispersion auf Öl- oder Kunstharzlack
Kunstharzlack auf rohem Putz
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Fläche grundieren und spachteln, nach dem Trocknen gründlich abschleifen. Mit Grundfarbe streichen, schleifen, mit Lack überziehen
Kunstharzlack auf Öl oder Lackfarbe
Sockelabschluss
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Ihn erreicht man mit einem Klebestreifen. Der Klebestreifen muss allerdings abgezogen werden, solange die Farbe noch nicht ganz durchgetrocknet ist, da sonst Teile des getrockneten Farbfilms mit abgerissen würden. Man kann auch eine flache Leiste als
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Abschluss verwenden
Anstreichen mit Pinsel, Rolle und Farbkissen |
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Das Angebot an Werkzeugen und Zubehör zum Streichen, Malen und Lackieren ist immens groß. Dabei steht der Farbroller mit seinen diversen Belägen für fast alle Einsatzgebiete an oberster Stelle.
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Bevor mit den Arbeiten begonnen wird, ist zuerst der Untergrund entsprechend vorzubereiten, er muss frei von Schmutz, Fett, Rost und Feuchtigkeit sein.
Einige Tipps zum Thema Anstreichen: |
Pinsel Die Borsten eines Pinsels sind immer schräg auf die zu streichende Fläche aufzusetzen. Zur Farbaufnahme ist der Pinsel nur zu einem Viertel der Borstenlänge in die Farbe zu tauchen und der Farbüberschuss an dem Dosenrand abzustreifen. Beim Streichen beginnt man zuerst mit den Ecken, Kanten und schlecht erreichbaren Teilen um dann die glatten Flächen zu bearbeiten. |
Rolle Für Lack verwendet man nicht die Wandrolle mit Lammfellstruktur, sondern einen Roller mit einem Belag aus Mohair und Velours oder Schaumstoff. Kunststoffrolle. Die Flächen werden mit der Rolle genauso angelegt wie mit einer Wandrolle. Wo man mit dem Roller nicht hinkommt, hilft man mit dem Pinsel nach. Die Lackfarbe kann nicht direkt aus der Dose entnommen werden, sie muss in eine flache große Schale umgegossen werden. |
Farbkissen Für das Lackieren von Flächen eignen sich auch Velourspolster auf Schaumstoffunterlagen. Der Lack wird in ein flaches Gefäß umgefüllt, in das man das Farbkissen nur wenige Millimeter eintauchen darf. Die überschüssige Farbe wird am Rand des Gefäßes abgestrichen, dann trägt man den Lack auf, als wolle man Staub wischen. Kunstharzlacke lassen sich mit dem Farbkissen leichter verstreichen, wenn diese leicht verdünnt werden. Acryllack ist dagegen von Natur aus flüssiger.
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